Echte Ratlosigkeit wird vermutlich bei den wenigsten Menschen aufkommen, wenn sie eine Lohnerhöhung erhalten. Denn jeder hat wohl irgendeinen unerfüllten Wunsch, der sich mit einer Vergrößerung des persönlichen Budgets endlich realisieren lässt. Dennoch lohnt es sich in dieser Situation, gedanklich ein paar Alternativen durchzuspielen. So lässt sich das Risiko von spontanen Fehlentscheidungen minimieren und eine wirklich optimale Verwendung für die Lohnerhöhung finden.
“Bisher hat es doch auch gereicht … “
Die wohl ungünstigste Variante dürfte sein, den Einkommenszuwachs einfach in den alltäglichen Ausgabenkreislauf einzuspeisen und damit allgemein seinen persönlichen Konsum zu erhöhen. Natürlich fühlt es sich zunächst einmal gut an, mehr Geld im Portemonnaie zu haben und weniger genau rechnen zu müssen. Doch wer das gesamte zusätzliche Einkommen ausgibt, wird bald den Eindruck gewinnen, sein finanzieller Spielraum habe sich überhaupt nicht vergrößert. Sinnvoller ist es, sich zunächst einmal vor Augen zu führen, dass das Geld ja bisher auch gereicht hat, um die lebensnotwendigen Ausgaben zu bestreiten. In den meisten Fällen dürfte es daher keinen zwingenden Grund geben, das höhere Einkommen komplett für Konsumzwecke auszugeben. Stattdessen sollte zumindest ein Teil davon konsequent zum Aufbau finanzieller Reserven und zur Vermögensbildung genutzt werden.
Belohnungseffekt und wachsende finanzielle Absicherung zugleich
Natürlich ist es nicht falsch, sich für erreichte berufliche Erfolge auch zu belohnen. Gönnen Sie sich also ruhig einmal etwas, falls Sie in den Genuss einer Lohnerhöhung kommen. Doch wenn Sie sich auch auf Dauer etwas Gutes tun wollen, sollten Sie das Geld, das Sie zusätzlich zur Verfügung haben, nur zu einem Teil verbrauchen. Mit dem Rest können Sie beispielsweise einen Fondssparplan einrichten oder eine ähnliche Anlageform wählen, bei der Sie regelmäßige Einzahlungen leisten. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass sich dieses Prinzip leichter durchhalten lässt. Wer jeden Monat neu entscheiden will, in wie viel von seiner Lohnerhöhung er sparen will und in welcher Form das geschehen soll, braucht deutlich mehr Selbstdisziplin.