Viele Menschen kennen das Thema Lebensversicherung nur zu gut – es wurde in den letzten Jahrzehnten häufig als ein Finanzprodukt angeboten um eine Kapitalanlage zu ermöglichen und gleichzeitig für den Todesfall abgesichert zu sein. Im Grunde genommen eine Win-Win-Situation, wenn es nicht lukrativere und günstigere Anlagemethoden geben würde, die gleichzeitig eine höhere Rendite ermöglich. Das Kapitalprodukt Lebensversicherung ist somit für den ein oder anderen zu einer Anlage geworden, die in Zukunft nicht mehr weitergeführt werden soll.
Doch was macht man mit einer Lebensversicherung? Einfach kündigen oder verkaufen? Letzteres ist eine interessante Möglichkeit, je nach Situation die Kapitalanlage gewinnbringend zu veräußern und somit eine Umschichtung der Finanzen zu ermöglichen und gleichzeitig die Versicherung im Falle des Todes weiterhin zu gewährleisten. Wie funktioniert das?
Der Lebensversicherungs-Zweitmarkt
Für fast jedes Finanzprodukt gibt es Möglichkeiten des Handelns, sofern dem Produkt initial oder später ein Wert zugeschrieben wurde. So auch für Lebensversicherungen. So wurde in eine Versicherung jahrelang eingezahlt, um eine Kapitalbildung zu ermöglichen und zu einem bestimmten Datum erfolgt die Auszahlung. Parallel wurde der mögliche Todesfall abgesichert – um so Familie und Hinterbliebene abzusichern. Das angesparte Kapital ist die Summe, die der Versicherungspolice einen Wert gibt – gleichzeitig gibt es noch eine Restlaufzeit und die dafür notwendigen Investitionen. Führt man die Police weiter und ermöglicht auch ein Verkürzen der Laufzeit durch mögliche Sonderzahlungen, so ergibt sich eine Rendite, die unter Umständen höher ist als die reguläre jährliche Rendite. Daher gibt es Fonds und Gesellschaften, denen man die Lebensversicherung verkaufen kann und die hierfür einen höheren Preis zahlen, als dies durch die Versicherung bei einer Kündigung denkbar wäre. Die Gesellschaften führen die Versicherung weiter – der Versicherungsschutz bleibt bestehen, die Summe zur Auszahlung sowie der Policeninhaber werden jedoch übertragen.
Wer kauft eine Lebensversicherung?
Es gibt auf dem Zweitmarkt eine gewusse Anzahl an Käufern – in der Regel sind es 5-6 Anbieter -, die unterschiedliche Angebote für die Police unterbreiten. Das Einholen mehrerer vergleichbarer Offerten ist somit geradezu ein Muss. Die Dauer eines Ankaufs ist nicht zu unterschätzen, so vergehen ca. 2 Monate vom ersten Kontakt bis zur eigentlichen Gutschrift – der Anbieter sollte daher weise gewählt sein, ein Vergleich lohnt.
Auf welche Kriterien sollte man als Verkäufer achten?
Es gibt einen Verband – den BVZL Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e.V., der auf Grundzüge bei der Bewertung und Verhandlung mit dem Partner Regeln etabliert hat. In diesem Verein sind seriöse Anbieter vertreten.
Ein Verkauf einer Kapitalanlage und die anschließende Umschichtung ist fast immer mit der persönlichen Steuererklärung verbunden. Das Finanzamt sollte somit bei einem LV-Verkauf informiert werden – auch losgelöst von der Steuerpflicht oder Steuerfreiheit des Gewinns, der hierbei erzielt wird.
So gehen Sie beim LV-Verkauf vor
Das Informieren über die Thematik zum Verkauf ist das A und O. Eine Kapitalanlage und ein Finanzprodukt sind in der Regel berechenbare Einheiten, für welche man verschiedene Szenarien der Entwicklung ausrechnen kann. Dies ist insbesondere bei Lebensversicherungen der Fall. Vergleichen Sie verschiedene Anbieter, die eine Lebensversicherung kaufen, rechnen Sie für sich selbst die Rendite aus und überlegen Sie sich ob die Anlage für Sie persönlich sinnvoll ist – ziehen Sie hierbei alle persönlichen Eventualitäten in Betracht. Anschließend können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und – sofern es für Sie eine gute Möglichkeit einer Kapitalumschichtung darstellt – wählen Sie einen Anbieter aus, der Ihre Versicherung aufkauft. Der Anbieter wird mit Ihnen alle Schritte zum Verkauf besprechen und die einzelnen Schritte in die Hand nehmen und nach ca. 2 Monaten haben Sie das gewünschte Kapital auf Ihrem Konto.