Unsichtbare Schreiber übernehmen unliebsame Arbeiten. Im Normalfall arbeiten sie geschützt von der Anonymität des Internets, einem Ort, an dem zahlreiche Schreibagenturen oder freie Ghostwriter ihre Dienste anbieten. Aufgrund der uneinheitlichen Qualifikation, der weitreichenden Anonymität und des breiten Angebots lässt sich nicht DER Ghostwriter ausmachen. Stattdessen handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe, die sich häufig aus Studenten, Germanisten, Journalisten und anderen mehr oder wenig versierten Schreibern bildet.
Das Gehalt eines Ghostwriters
Ein standardmäßig ausbezahltes Gehalt anzugeben ist unmöglich. Ghostwriter arbeiten in der Regel freiberuflich. In manchen Fällen arbeiten sie direkt mit dem Auftraggeber zusammen. Weitaus häufiger sind sie jedoch als freie Mitarbeiter für Agenturen tätig und kommen so nicht in Kontakt mit dem Auftraggeber der gewünschten Arbeit.
Die zu zahlenden Preise sind von der gewünschten Arbeit sowie von der Qualifikation des Schreibers abhängig. Während simple Hausarbeiten lediglich mit mittleren bis hohen dreistelligen Beträgen zu Buche schlagen, kostet eine wissenschaftliche Abschlussarbeit nicht selten mehrere tausend Euro.
Das Beschäftigungsmodell des Ghostwriters sorgt in den meisten Fällen jedoch dafür, dass er nur einen Teil der Einnahmen bekommt. Arbeitet er für eine Agentur, behält diese einen wesentlichen Anteil des gezahlten Betrages ein. Dennoch lassen sich einigermaßen verlässliche Angaben machen, die zum größten Teil aus Umfragen und anderen direkten Befragungen einzelner Autoren stammen.
Das Abrechnungsmodell
Das Modell der Bezahlung variiert von Ghostwriter zu Ghostwriter. Während einige Schreiber einen Preis pro Zeile vereinbaren, wie es im freien Journalismus üblich ist, berechnet der Großteil der Ghostwriter einen Preis pro Seite. Ein weiteres gängiges Modell ist das des Pauschalpreises.
Laut Erhebungen, die unter anderem in der Süddeutschen Zeitung veröffentlich wurden, berechnet ein Dienstleister in der Regel zwischen 30 und 80 Euro pro Seite. Der gewählte Preis ist von der jeweiligen Arbeit abhängig – je höher der Schwierigkeitsgrad ist, desto mehr verdient der Ghostwriter.
Der Preis für eine wissenschaftliche Arbeit
Die Preise für das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten schwanken in Abhängigkeit von der gebotenen Qualität und der Ausbildung des Autors stark. Je höherwertig die Arbeit sein soll, desto mehr muss bezahlt werden. Brauchbare Bachelorarbeiten sind ab 2.000 Euro zu bekommen, Masterarbeiten und Promotionen sind teurer. Eine Auflistung von marktüblichen Preisen gibt es auf ghostwriter-arbeiten.de.
Arbeitet der Schreiber direkt für den Kunden, erhält er das gesamte Honorar und kann dementsprechend sehr komfortabel leben. Wissenschaftliche Arbeiten, an denen ein gewöhnlicher Student monatelang arbeitet, schreiben Ghostwriter regelmäßig in wenigen Wochen. Arbeitet er für eine Agentur erhält er den Lohn abzüglich Provision. Doch auch in diesem Fall bleibt letztendlich ein recht ansehnliches Einkommen.
Haupt- und nebenberufliche Ghostwriter und ihr Einkommen
Viele Schreibdienstleister üben ihre Tätigkeit neben einem Hauptberuf aus oder sind hauptberuflich selbst Studenten. In diesem Fall können sie weniger Zeit für das Schreiben aufbringen und verdienen dementsprechend weniger Geld. Hauptberufliche Ghostwriter hingegen widmen sich beruflich ausschließlich dem Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten – sie investieren mehr Zeit und Aufwand, was letztendlich zu einem wesentlich höheren Einkommen führt.
Aufgrund des recht großen Angebots an Ghostwritern herrscht auf dem Markt ein Preisdruck. Während diese Autoren früher absolut anonym blieben, kaum Konkurrenz hatten und den Preis dementsprechend diktieren konnten, beschreiten Ghostwriting-Agenturen heute neue Wege. Sie senken ihre Preise, betreiben Marketing und werben neue Kunden an. Trotz dieser Entwicklung ist eine Tätigkeit als Ghostwriter weiterhin lukrativ. Wer bereit ist, jeden Tag mehrere Stunden zu investieren, kann einen vierstelligen Betrag im Monat verdienen. Hauptberuflich tätige Ghostwriter verdienen entsprechend mehr.